50/50-Kampagne der European Women’s
Lobby (EWL) für Geschlechterparität (2014)
(2008)
BEATRICE ACHALEKE
(Kamerun – AT, 1970)
… ist Unternehmerin, Diversity Expertin, Autorin und Verlegerin von GloBUNTU Books. Als Vorstandsvorsitzende von AFRA – INTERNATIONAL CENTER FOR BLACK WOMEN’S PERSPECTIVES zählt sie zu den Initiatorinnen des 1ST BLACK EUROPEAN WOMEN’S CONGRESS 2007 in Wien. Dem kurz darauf gegründeten BLACK EUROPEAN WOMEN’S COUNCIL (BEWC) steht sie als Präsidentin vor.
» Man muss nicht alt sein, um ein Vorbild oder eine Inspiration zu sein. Wir jungen Frauen und Mädchen sind nicht hier, um zu folgen, wir sind hier, um zu führen. Wir setzen uns aktiv dafür ein, die Zukunft für alle Frauen feministischer und gleichberechtigter zu gestalten. «
(2017)
MINA JAF
(Irak – DK, 1988)
… ist Aktivistin und Gründerin von WOMEN REFUGEE ROUTE (WRR). Für ihr Engagement erhielt sie 2017 den WOMEN OF EUROPE AWARD in der Kategorie YOUTH ACTIVISM. Im kurdischen Irak geboren, kam sie im Alter von 11 Jahren nach Dänemark.
» Kommt das geeinte und freie Europa, so kommt mit ihm […] auch das volle Bürgerrecht aller Europäerinnen. «
(1945)
ANNA SIEMSEN
(DE, 1882–1951)
… war Pädagogin, Politikerin (SPD) und Autorin. Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte sie sich in verschiedenen Bewegungen für die europäische Einigung.
Petition des Deutschen Frauenrats (Deutschland 2019)
Über 100 Jahre nach der Geburtsstunde des Frauenwahlrechts in Europa ist die weibliche Bevölkerung der Europäischen Union in den politischen Institutionen – von der lokalen bis zur europäischen Ebene – weiterhin unterrepräsentiert.
Grund hierfür sind tradierte Geschlechterrollen, institutionelle Rahmenbedingungen und sozioökonomische Faktoren wie die finanzielle Abhängigkeit und Mehrfachbelastung vieler Frauen.
Frauen und Mädchen sind zudem ungleich häufiger von Mehrfachdiskriminierungen aufgrund der Verschränkung von Geschlecht mit anderen Diskriminierungsmerkmalen betroffen. Das erschwert die politische Teilhabe zusätzlich.
» Einige Parteien haben viele Frauen und (junge) Menschen mit diversem Hintergrund aufgestellt und ihre Listen paritätisch besetzt. Wir können also mit unserer Stimme etwas bewegen! Ein Europa für alle, von allen! «
(2019)
XENIA KELLNER
(DE, 1987)
… ist Mitgründerin von YOUNG FEMINIST EUROPE (YFE). Seit 2019 ist sie zudem Vertreterin der europäischen CSOs im Beratungskomitee zum GENERATION EQUALITY FORUM von UN WOMEN.
» Ich habe immer gesagt: Wenn ich in die Politik gehe, will ich das in Europa machen. Im Europaparlament mangelt es überall an Diversität. Jung, weiblich und Schwarz: das gibt es dort alles nicht oder nicht genug. Und das, obgleich dort sehr wichtige Beschlüsse gefasst werden. «
(2019)
SAMIRA RAFAELA
(NL, 1989)
… ist Politikerin (Democraten 66). Seit 2019 ist sie MdEP und für ihre Fraktion (Renew Europe) u.a. Mitglied im AUSSCHUSS FÜR INTERNATIONALEN HANDEL und im AUSSCHUSS FÜR DIE RECHTE DER FRAU UND DIE GLEICHSTELLUNG DER GESCHLECHTER.
» Es ist ein großes Zeichen und ein großer Schritt, dass ich als erste Frau mit sichtbarer Behinderung ins Europaparlament gewählt wurde. Es ist wichtig, dass Menschen mit Behinderung in die Parlamente gewählt werden und dass nicht über ihre Köpfe hinweg entschieden wird. «
(2019)
KATRIN LANGENSIEPEN
(DE, 1979)
… ist Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen). Seit 2019 ist sie MdEP und für ihre Fraktion (Grüne/EFA) u. a. Mitglied im AUSSCHUSS FÜR BESCHÄFTIGUNG UND SOZIALE ANGE-LEGENHEITEN.
» Ich begrüße alle Maßnahmen der positiven Diskriminierung zur Verringerung von Chancenungleichheiten, sozialen Ungleichheiten, Einkommensungleichheiten und ungleichen Aufstiegsmöglichkeiten, denen sich Frauen nach wie vor ausgesetzt sehen. «
(2007)
SIMONE VEIL
(FR, 1927 – 2017)
… war Juristin und Politikerin. Nach der ersten Direktwahl 1979 wurde sie Präsidentin des EP und blieb bis 1993 MdEP. Sie zählt zu den Unterzeichnerinnen der ERKLÄRUNG VON ATHEN, die 1992 am Ende des europäischen Gipfels FRAUEN AN DER MACHT von 20 führenden Politikerinnen angenommen wurde und die Debatte über die Paritätsdemokratie anregte.
» Seit 1958 gab es 183 Kommissare. Nur 35 waren Frauen. Das sind weniger als 20 Prozent. Wir repräsentieren die Hälfte der Bevölkerung. Wir wollen unseren gerechten Anteil. «
(2019)
URSULA VON DER LEYEN
(DE, 1958)
… ist Politikerin (CDU). Seit 2019 ist sie die Präsidentin der EU-Kommission. Sie ist die erste Frau auf diesem Posten.
#ThisIsTheEU Facebook-Post der EU-Kommission
zum Gender Equality Index (15.10.2019)
Die Geschlechtergleichstellung ist ein zentrales Ziel der EU. Die ursprüngliche Strategie der formalrechtlichen Gleichstellung wurde in den 1970er-Jahren um eine aktive Frauenförderung ergänzt. Seit 1999 gilt zudem die Vorgabe, bei allen Tätigkeiten der EU geschlechterpolitische Effekte systematisch zu berücksichtigen (Gender Mainstreaming).
Außerdem gewinnt ein erweiterter Antidiskriminierungsbegriff an Bedeutung. Innerhalb des EP setzen sich Arbeitsgruppen wie die ANTI-RACISM AND DIVERSITY -, die LGBTI- oder die DISABILITIY INTERGROUP für die Gleichbehandlung aller Menschen ein.
Das Europäische Institut für Gleichstellungsfragen (EIGE) stellt Fachwissen für die Entwicklung der Gleichstellungspolitik zur Verfügung.
» Intersektionaler Feminismus bedeutet zu verstehen, wie sich
die sich überschneidenden Identitäten von Frauen […] auf die Art und Weise auswirken, wie sie Unterdrückung und Diskriminierung erfahren. Als Roma-Frau weiß ich selbst, wie wichtig es ist, dass Politiker:innen bei der Ausarbeitung von Gesetzen und Richtlinien einen intersektionalen Ansatz verfolgen. «
(2019)
SORAYA POST
(SE, 1956)
… ist Volkshochschullehrerin und Politikerin (Feministiskt initiativ). Sie war 2014 bis 2019 MdEP und für ihre Fraktion (S&D) u. a. Mitglied im AUSSCHUSS FÜR BÜRGERLICHE FREIHEITEN, JUSTIZ UND INNERES sowie im UNTERAUSSCHUSS MENSCHENRECHTE.
Das Europäische Parlament hat sich früh als Verfechter der Geschlechtergleichstellung positioniert: Symbolische Akte wie die Ernennung einer Präsidentin nach der ersten Direktwahl, der Abbau institutioneller Hürden – etwa durch die Einführung der als ›frauenfreundlicher‹ geltenden Verhältniswahl – und die Gleichstellungsnorm sind Gründe für den vergleichsweise hohen Frauenanteil.
Stand vom 16. Juli 2019
Das Kollegium setzt sich zusammen aus Kommissaren aus 27 EU-Ländern. Diese 27 Mitglieder des Kollegiums werden für eine Amtszeit von fünf Jahren zur politischen Führung der Kommission ernannt. Die Präsidentin der Kommission weist jedem Kommissionsmitglied die Zuständigkeit für bestimmte Politikbereiche zu. Von den 27 Positionen sind 11 mit Frauen besetzt (inkl. die Präsidentin) und 16 mit Männern © European Commission, 2024 (bearbeitetes Bild)
Die Ausstellung wurde von der Freien Hansestadt Bremen federführend umgesetzt
und durch die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland gefördert.